Anfang des Jahres erarbeiteten wir gemeinsam mit den Initativen und dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf eine Alternative Planung für den Umbau des AD Funkturm.
Im Mai 2020 legten die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs-und -bau GmbH (DEGES) und die zuständige Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klima (SenUVK) einen geänderten Entwurf vor, bei dem die Anschlussstelle Messedamm von der Eichkampstraße auf eine Position östlich der AVUS-Tribüne verschoben wurde. Diese Änderung wurde vom Verkehrsausschuss des Abgeordnetenhauses, dem Bezirk, der Messe und den Anwohnerinitiativen unterstützt. Auch wenn ich mich als Anwohnerin über den erfolgreichen Protest sehr freue, bleiben leider noch erhebliche Mängel in dieser Planungsvariante,. In der aktuellen DEGES-Variante ist die Zu-und Abfahrt Messedamm im Bereich der Halenseestraße ersatzlos weggefallen. Damit werden die Wohngebiete im Umfeld der Knobelsdorffstraße, die schon heute hohe Umweltbelastungen aufweisen, noch weiter belastet
Im Abgeordnetenhaus habe ich daher mit meiner Fraktion in einem Antrag gefordert, die Zu-und Abfahrt Messedamm im Bereich Halenseestraße in veränderter Form zu erhalten. Außerdem muss die Entwurfsgeschwindigkeit von 80 km/h auf 60 km/h für die Strecke und auf 50 km/h für die Rampen und Zufahrten reduziert werden. Mit der Herabsetzung der Entwurfsgeschwindigkeit können geringere Kurvenradien der Fahrbahnen und kürzere Knotenpunktabstände bzw. kürzere Ein-und Ausfahrtrampen möglich gemacht werden. Damit ist ein geringerer Flächenverbrauch, weniger Lärmemissionen und ein gleichmäßigerer Verkehrsfluss möglich
Nach unsrem letzten Treffen im Sommer haben wir uns im Oktober erneut mit den Initiativen und Fachleuten unseres Bezirks zu einem Fachgespräch über die Umgestaltung des Autobahndreiecks Funkturm verabredet. Unser konkretes gemeinsames Ziel bleibt weiterhin der Erhalt der Zu-und Abfahrt Messedamm im Bereich Halenseestraße in veränderter Form. Leider fehlt hierfür die Zustimmung der Koalitionsparteien. Ich werde mich weiterhin dafür stark machen unseren Antrag auf Landesebene durchzubekommen und mit unseren Koalitionspartnerinnen das Gespräch suchen.
Grundlegend bleibt aber die Frage nach einem Masterplan für die gesamt A100. Die Qualität eines Autobahnbaus bleibt neben der Verkehrsplanerischen Perspektive eben auch eine Stadtentwicklungsfrage, gerade wenn sie mitten in der Innenstadt steht.
Herr Richter, stellvertretender Vorsitzender der Architektenkammer betonte erneut wie wichtig ein Ergebnis offenes Verfahren für die Gesamtgestaltung der Stadtautobahn sei. Wünschenswert wäre ein echtes öffentliches Wettbewerbsverfahren.
Mit dem Entwicklungsgebiet Stadteingang West hoffen wir – vielleicht sogar als Bezirk – eine Möglichkeit zu bekommen das gesamte Gebiet um die Stadtautobahn, vom S-Bahnhof Grunewald im Südwesten und dem Bahnhof Charlottenburg im Nordosten, zwischen dem S-Bahnhof Halensee im Südosten und dem S-Bahnhof Messe Nord/ICC im Norden, in seiner Gesamtplanung untersuchen zu können.
Es geht bei dieser Untersuchung der Entwicklungsmöglichkeiten des Gebiets um die verkehrliche und um die naturräumliche Entwicklung. Hier spielen sowohl die Neuordnung des städtischen Verkehrs im Einklang mit dem Autobahndreieck Funkturm und den dazugehörigen Bundesautobahnen 100 und 115 eine wichtige Rolle, aber auch die Aufenthaltsqualitäten des öffentlichen Raumes
Und zu guter Letzt bleibt Verkehrspolitik für uns Grüne natürlich auch immer Umweltpolitik. Die Pariser Klimaziele sind nur zu erreichen wenn wir den Autoverkehr drastisch reduzieren umso eine relevante Reduktion der CO2 Emission zu erzielen. Unser Ziel muss es sein, dass auf den Autobahnen und Straßen Berlins weniger motorisierter Individualverkehr unterwegs ist und die Menschen auf den Öffentlichen Nahverkehr umsteigen.
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