Zukunft und Perspektive des Olympiaparks

„Der Olympiapark liegt noch im Dornröschenschlaf. Wir müssen ihn öffnen für die Anwohner*innen und den Breitensport“, sagte Dr. Petra Vandrey,  unsere BVV- Fraktionsvorsitzende, auf dem Podium, bei dem es um die Zukunft des Olympiageländes geht. Dazu eingeladen hatten unsere Fraktion sowie die sportpolitische Sprecherin der Grünenim Abgeordnetenhaus, Nicole Ludwig vom Klausenerplatz. Die Podiumsgäste, moderiert vom Tagesspiegel-Redakteur Ulrich Zawatka-Gerlach, deckten ein breites Spektrum der Standpunkte und Begehrlichkeiten zum Olympiagelände ab.

Der beste Denkmalschutz ist das genutzte Denkmal

Dr. Christoph Rauhut, Direktor des Landesdenkmalamts Berlin, sieht in dem Gelände ein international einzigartiges Gesamtkunstwerk, das es zu bewahren gelte, ohne es zum Museum werden zu lassen. „Der beste Denkmalschutz ist das genutzte Denkmal“, erklärte Klaus Zahn von StadtHausMensch. Seine Firma hat eine Instandsetzungsstudie zum denkmalgeschützten Bereich des Olympiaparks erstellt, welche in den nächsten Wochen im Abgeordnetenhaus diskutiert wird. Bis 2050 müssten ca. 560 Millionen Euro für die Sanierung des Parks ausgegeben werden.   Doch momentan lägen viele Bereiche auf dem Gelände brach. Das Schwimmstadion ist marode. „Wir müssen es in die Nutzung bringen, dann lohnt sich die Sanierung“, bekräftigte Klaus Zahn.

 Olympiagelände für alle öffnen!

Überhaupt bemängelten viele Anwesende, dass das Leben auf dem Gelände fehle. Zwar haben sich 45 Vereine im Olympiapark eingemietet, den Anwohner*innen stehe er jedoch nicht wirklich zur Verfügung. Ein Vater klagte darüber, dass seine Kinder, wenn sie auf den Plätzen Ball spielen wollten, von den Sicherheitskräften verjagt würden.

 Petra Vandrey forderte zusammen mit Nicole Ludwig und dem Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger die Öffnung des Olympiaparks für Freizeit, Erholung, Gesundheit und Kultur. „Wir wünschen uns unter Beteiligung von Hertha ein Gesamtkonzept mit Breitensport“, lautete die grüne Forderung.

 Alle Beteiligten in Planung einbeziehen

Die Neubaupläne für ein Fußballstadion von Hertha sorgen in Berlin und besonders im Bezirk derzeit für viel Diskussion. Der Staatssekretär für Sport vom Senat, Aleksander Dzembritzki, stellte in Aussicht, dass es in den nächsten zwei Monaten mehr Klarheit in dieser Frage geben werde. Alle auf dem Podium waren sich einig, dass die Gesamtkonzeption für das Gelände nur gemeinsam mit allen Beteiligten, einschließlich Hertha, erarbeitet werden kann.

 Neben diesen Absichtserklärungen wurde an dem Abend auch ein ganz konkretes Problem gelöst. Eine Anwohnerin beschrieb, wie schwierig es sei, mit dem Fahrrad auf das Gelände zu kommen, weil die Schranke keinen Platz für eine Fahrraddurchfahrt ließe. Staatssekretär Dzembritzki nahm die Anregung mit, eine halbe Schranke einzurichten und lässt diesen Vorschlag prüfen.

Den Olympiapark erleben

Vor der Podiumsdiskussion bekamen die Gäste die Gelegenheit, auf einer Führung mit Nicole Ludwig das Gelände kennenzulernen. Winfried Schwank, Manager des Olympiaparks, stellte die aktuelle sportliche Nutzung vor. Klaus Lingenauber vom Landesdenkmalamt hob die besondere Gestaltung des Parks nach landschaftsplanerischen Kriterien hervor. Er verwies auf Sichtachsen, Gliederung durch Hecken und Alleen. Dieses wunderschöne Gelände gilt es nun weiter zu beleben mit Angeboten für Familien, Leistungssportler*innen und Anwohner*innen. Angedacht sind Aktivitäten im Bereich Freizeitsport mit Inklusion, Joggingstrecken,  Kulturevents und Sport im Park.

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