Keine Abstriche an Kitaqualität trotz Kitaplatz- und Fachkräftemangel

In der heutigen Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung fragt die Fraktion
Bündnis 90/ Die Grünen nach den Auswirkungen des Fachkräftemangels bei Erzieher*innen und mangelnden Kita-Plätzen für Kinder.

Dazu erklärt die Fraktionsvorsitzende Dr. Petra Vandrey:

„Eine schnelle Lösung des Fachkräftemangels wird es nicht geben. Die Stadt wächst, die Ausbildung neuer Fachkräfte dauert, eine bessere Bezahlung wird angestrebt. Eine Überbelegung von Kitagruppen würde zu Lasten derKinder gehen. Wir als grüne Fraktion möchten keine Abstriche an der Qualität unserer Kitas, das betrifft auch die Kitabauten.   Insbesondere, wenn Kitaplätze schon wegen des Personalmangels nicht angeboten werden können, ist zu überlegen, ob Kitas in Schnellbauweise zumindest im Einzelfall vermieden werden können zugunsten eines nachhaltigen Kitabaus. Gerade für kleine Kinder ist das Spiel- und Lernumfeld wichtig. In der Schul- und Kitaarchitektur ist schon lange Konsens; ein gutes Gebäude, in dem Kinder sich gern aufhalten, funktioniert praktisch als dritter Pädagoge. Gute Kitagebäude bekommen wir aber nicht durch schnell hochgezogene Modularbauten, sondern mit gut durchdachten Konzepten, die es ermöglichen, Kitas in die Wohnbebauung zu integrieren und sich damit in den Stadtteil zu öffnen, statt als schneller Modularbau ein Fremdkörper in der Stadtlandschaft zu bleiben.“

Wir fragen das Bezirksamt:

 1.    Besteht derzeit in Charlottenburg Wilmersdorf ein Fachkräftemangel in den Kitas, falls ja, werden derzeit in Charlottenburg Wilmersdorf Kitaöffnungszeiten eingeschränkt, das Platzangebot eingeschränkt, Kitagruppen temporär überbelegt oder Personen ohne Erzieher*innenausbildung in Kitas beschäftigt?

 2.    Gibt es in Charlottenburg Wilmersdorf Eltern, die für ihr Kind einen Kitaplatz suchen, aber keinen finden, wenn ja, wie viele Kitaplätze fehlen aktuell und inwieweit gibt es gerichtliche Verfahren zwecks Durchsetzung des Rechtsanspruchs auf einen Kitaplatz?

 3.    Zieht das Bezirksamt in Betracht, angesichts des ohnehin bestehenden Fachkräftemangels beim Kitabau auf Schnellbauweise (Modularbauten) zu verzichten und stattdessen auf gut durchdachten, nachhaltigen und in den Städtebau integrierten Kitabau zu setzen?

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