BürgerInnen leben Willkommenskultur, Senat planlos bei der Flüchtlingsunterbringung

Nachdem überraschend 200 Flüchtlinge in der TU- Sporthalle in der Waldschulallee untergebracht wurden, hat der Siedlungsverein Heerstraße die Nachbarschaft informiert, die Kirchengemeinde vor Ort sammelt Sachspenden, AnwohnerInnen bringen spontan Kleidung und Spielzeug vorbei. „Die Flüchtlinge sind im Eichkamp willkommen. Wir bedanken uns für die spontane Hilfsbereitschaft, die den Flüchtlingen entgegengebracht wird“,  sagt Dr. Petra Vandrey, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bezirk.

„Es  ist sehr schön, dass die Anwohnerinnen und Anwohner um die Waldschulallee die Menschen mit vielen Sachspenden wie Kleindung und Spielzeug unterstützen und so willkommen heißen,“ erklärt Roland Prejawa, Asyl- und Flüchtlingspolitscher Sprecher der Grünen BVV-Fraktion in Charlottenburg-Wilmersdorf, „aber eine Turnhalle ist keine angemessene Unterkunft, nicht mal eine Notunterkunft für Menschen, mit denen wir rechnen müssen.“ Er fordert eine verlässliche Flüchtlingspolitik des Senats, die nicht dem Diktat des angeblich fehlenden Geldes unterworfen ist und nicht auf dem Rücken der Bezirke und den Menschen, die hier Schutz suchen, ausgetragen wird.

 Der Senat kennt die Tatsache, dass wir in Zukunft mit mehr Flüchtlingen in der Stadt rechnen müssen. Die Bezirke haben Aufgaben der ärztlichen Versorgung und für die  Ausbildung der Kinder zu sorgen. Dies kann jedoch nur in einer verlässlichen Zusammenarbeit zwischen Senat und Bezirken erfolgen. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales spricht von 5000 fehlenden Unterkunftsplätzen bis Oktober 2015. Das Land Berlin muss hier endlich handeln und auf der Basis von realistischen Zahlen die Bezirke finanziell ausreichend ausstatten und genug Geld für Flüchtlinge bereitstellen.  

 Am Freitagvormittag informierte der Senat das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, dass am selben Tag kurzfristig bis Ende Januar 200 Flüchtlinge in der Turnhalle der TU in der Waldschulallee untergebracht werden sollen

An Spenden werden jetzt vornehmlich Männerkleidung, original verpackte eingeschweißte Hygieneartikel sowie original verpackte Lebensmittel benötigt.

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