Stolpersteinspaziergang am 9. November 2024 – Eine bewegende Erinnerung

Am 9. November 2024 fand unser Stolpersteinspaziergang im Klausenerplatz-Kiez statt, organisiert von Christoph Wappler und mir, gemeinsam mit dem Kiezbündnis Klausenerplatz. Pünktlich um 11 Uhr starteten wir am Klausenerplatz 2, um auf einer Route von insgesamt acht Stationen an unsere ehemaligen jüdischen Nachbarn zu erinnern.

Bei jedem Halt wurden die Stolpersteine zunächst gereinigt, sodass die in Messing gravierten Namen wieder deutlich sichtbar waren. Anschließend verlasen wir die Biografien und Daten der Menschen, die durch das NS-Regime entrechtet, deportiert und ermordet wurden. Diese bewegenden Momente machten die anonymen Zahlen der Opfer greifbar – sie brachten uns die Menschen hinter den Steinen näher. Es wurde deutlich, dass sie einst Teil unseres Kiezes und unserer Gemeinschaft waren. Blumen wurden niedergelegt, Kerzen entzündet, und in einer Gedenkminute hielten wir inne, um ihrer zu gedenken.

Der Stolpersteinspaziergang war geprägt von Anteilnahme und Solidarität. Gleichzeitig führte ein antisemitischer Zwischenruf einer vorbeifahrenden Radfahrerin uns eindringlich vor Augen, wie notwendig unser Engagement für Erinnerung und Aufklärung weiterhin ist. Umso wichtiger ist es, dass wir als Gemeinschaft zusammenstehen und der Verbreitung von Hass und Intoleranz entgegentreten.

Mein besonderer Dank gilt der Stolpersteininitiative Charlottenburg-Wilmersdorf und dem Kiezbündnis Klausenerplatz, die nicht nur die Stolpersteine verlegt, sondern auch die Biografien dieser Menschen in akribischer Arbeit recherchiert haben. Durch ihren Einsatz wird uns ermöglicht, die Schicksale der Opfer zu würdigen und ihre Geschichten lebendig zu halten.

Die zweistündige Veranstaltung war nicht nur ein Moment des Innehaltens, sondern auch ein kraftvolles Signal: Wir vergessen nicht. Gemeinsam setzen wir ein Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und jegliche Form von Menschenfeindlichkeit.

Ich danke allen, die teilgenommen haben, für ihre Solidarität und Mitgefühl. Lasst uns auch weiterhin dafür sorgen, dass die Geschichten derer, die durch das nationalsozialistische Unrechtssystem ausgelöscht wurden, niemals in Vergessenheit geraten.

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